top of page

Kurzvorstellung

Der theoretischer Hintergrund

Die Freie Naturschule Rhön stellt den Offenen Unterricht nach Dr. Falko Peschel in den Kontext der Wildnispädagogik. Durch die Öffnung in allen Dimensionen des Unterrichts können die Kinder innerhalb eines “offenen Lehrplanes” ihren individuellen Weg gehen und haben im sozialen Bereich eine möglichst hohe Mitbestimmung in sehr vielen Belangen. Die Wildnispädagogik bringt den Schülern dabei unaufdringlich die Natur so nahe, dass sie als Heimat empfunden wird. 

 

Offener Unterricht in der Natur.png

Die fünf Dimensionen nach Dr. Falko Peschel

Top View of Kids Playing_edited.jpg

Organisatorische Offenheit

Methodische Offenheit

Inhaltliche Offenheit

Soziale Offenheit

Persönliche Offenheit

Freie Entscheidung wo, wann und mit wem man lernt

Eigenproduktionen mit Hilfe von Werkzeugen

Lernen nach individuellen, selbstgewählten Themen

Gelebte Basisidemokratie durch gemeinsame Entscheidungen

Beziehung Lehrer-Kinder und Kinder-Kinder ist auf Augenhöhe

Kinder lesen Schatzkarte

Wildnispädagogik

Jon Young begründete in den 1980er Jahren die heutige Form der Wildnispädagogik: Das Coyote Mentoring. In ihr lernt der Mensch auf mehreren Ebenen, ohne es selbst zu bemerken, denn das Coyote Mentoring setzt auf das Lernen durch Neugier.

 

Die Wildnispädagogen sehen sich als Mentoren, die die Kinder und Jugendlichen dabei unterstützen, ihre Grenzen und ihr Wissen zu erweitern. Hierfür machen sie sich die kindlichen Vorlieben, wie Geschichtenerzählen oder Musik zu nutzen. Unter kindlichen Vorlieben versteht man all die Dinge, die Kinder aller Kulturen auf der ganzen Welt begeistern.
 

Neben den kindlichen Vorlieben gibt es außerdem sog. “Kernroutinen”. Beim Spurenlesen oder der Vogelsprache kommt es nicht auf auswendig gelernte Namen oder Wissen an, sondern darauf, sich ganz auf eine Sache zu fokussieren, z. B. ist das Tier schnell oder langsam gelaufen oder war der Vogel auf Nahrungssuche oder wollte er andere warnen?

All diese Routinen sind dafür da, eine tiefe Verbindung mit sich selbst und der Natur aufzubauen. Die Kinder sollen sich im Wald “wie zuhause” fühlen. Denn wir brauchen alle die Natur um in Balance mit uns zu sein.

Fuchs

So gestalten wir den Unterricht

 

Um den Kindern mit ihren unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen eine ganzheitliche Persönlichkeitsentfaltung und einen individuellen Lernweg gewähren zu können, bedarf es entsprechend besondere Methoden. Sowohl die Methodik des Offenen Unterrichts als auch die der Wildnispädagogik erhalten und fördern die kindliche Neugier, die Freude und die Begeisterung am Lernen. 

Nach einer Ankommenszeit finden sich alle Schüler in einem ersten Kreis, dem sog. Morgenkreis zusammen. Hier können die Kinder erzählen, an welchen Projekten sie heute arbeiten wollen, ob sie Hilfe brauchen oder Mitschüler für das Projekt suchen. Die Kinder hören an was ihre Mitschüler arbeiten und entwickeln dadurch eigene Ideen. Der Lernbegleiter hilft im Zweifel ein interessantes Projekt für den Schüler zu finden.

Da die Schüler unterschiedliche Arbeiten und Arbeitstechniken haben verteilen sie sich auf dem gesamten Schulgelände. Dabei werden Sie von Lehrern und Wildnispädagogen begleitet. Diese helfen dabei Material organisieren, stellen interessierte Fragen oder fordern den Schüler anderweitig.

In der Bibliothek

Sollte es zu Unstimmigkeiten oder anderen Problemen kommen kann der jeweilige Kreisleiter (dies sind im Wechsel die Schüler selbst) einen Kreis einberufen. Im Kreis sind alle Menschen gleich und so ist auch der Lernbegleiter ein gleichberechtigter Teilnehmer, der eigene Vorschläge oder Meinungen, ebenso wie die Schüler, vertreten kann. Gemeinsam werden dann individuelle Lösungen gefunden.

Im Kreis und in monatlichen Schulversammlungen werden allgemeine Schulregeln zusammen mit den Schülern ausgehandelt und vereinbart. Durch die direkte Beteiligung der Schüler findet hier eine direkte Sozial- und Demokratieerziehung statt.

Ansonsten können die Schüler ganz nach ihren eigenen Interessen, Stärken und Geschwindigkeiten arbeiten. Einen Lernweg bekommen sie weder vom Lernbegleiter, noch von Büchern vorgegeben. An der Freien Naturschule Rhön gibt es aber Werkzeuge und Hilfsmittel, wie beispielsweise Rechenschieber, Anlauttabellen oder Rechenbücher. Als Arbeitsmittel dient überwiegend das "weiße Blatt", mit dem die Kinder selbst kreativ werden können.  So stellen die Eigenproduktionen der Schüler das Herzstück des Unterrichts dar. 

Hier kann der Lernbegleiter direkt auch den Leistungsstand des Schülers erkennen. Eine Benotung der Schüler durch Ziffern findet nicht statt. Stattdessen bieten halbjährliche Portfoliogespräche eine dialogische Form der Leistungsbeurteilung. 

Am Ende jeden Schultages präsentieren, besprechen und - auf Wunsch - bewerten die Schüler ihre Ergebnisse in einem Abschlusskreis. Die Kinder geben sich so gegenseitig ihr Wissen weiter und regen sich untereinander zu immer weiteren Projekten an. Dies beschreiben wir als “das Lernen hochhalten”. Diese Atmosphäre aufrechtzuerhalten ist auch die Hauptaufgabe der Lernbegleiter. Daneben stellen sie interessiert Fragen oder hinterfragen die Lernwege der Schüler. 

Gruppenarbeit Schule
Marienkäfer-Reise

Eingebettet ist der offene Unterricht in die Natur. So oft wie möglich und an einem festen Tag in der Woche gehen die Kinder zusammen mit den Wildnispädagogen raus in die Natur. Hier ist der Schwerpunkt des Lernens die Naturerfahrung selbst. Der Wechsel der Jahreszeiten und die damit verbundenen Vorgänge werden von den Kindern dabei hautnah erlebt. Eine ökologische Bindungsfähigkeit entsteht und führt zu einem echten Umweltbewusstsein der Schüler. Ferner werden auch psychische Probleme in der Natur stark verringert und das eigene Selbstbild wird gestärkt. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch regelmäßige Dankbarkeitsrituale.

Schulform

Die Freie Naturschule Rhön ist eine Grundschule in freier Trägerschaft. Bei Bedarf wird eine Nachmittagsbetreuung angeboten. Den Schülern steht anschließend der Übertritt in jede weiterführende Schule frei. Für manche Schulen kann ein Eignungstest erforderlich sein.

human-3305707_960_720.jpg
bottom of page