Unsere Ziele einer schulischen Entwicklung
Mit der FNSR wird ein Lebens- und Lernort geschaffen, in dem Kinder in einer wertschätzenden und altersgemischten Gemeinschaft ganzheitlich und bedürfnisorientiert Leben und Lernen können. Die Verknüpfung des Offenen Unterrichts mit der Wildnispädagogik ist in dieser Form einzigartig - und dabei doch eine logische Konsequenz, betrachtet man die aktuellen Herausforderungen in den Schulen, bzw. in der Gesellschaft generell.
Ganz im Sinne des im Lehrplan PLUS beschriebenen kompetenzorientierten Unterrichts, ist das übergeordnete Ziel an der FNSR, die Kompetenzen der Schüler zu stärken, um sie für die anstehenden gesellschaftlichen und globalen Aufgaben vorzubereiten. Besonderes Augenmerk wird - neben der Vermittlung der Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen und Medienbildung - auf die Förderung der folgenden Bildungsziele gelegt:
Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt
Das Hauptziel der Wildnispädagogik ist die Verbindung zwischen Mensch und Natur wiederherzustellen. An der FNSR lernen die Kinder, achtsam auf die sie umgebende Natur zu blicken, sie zu respektieren und wertzuschätzen. Im Idealfall spüren sie eine tiefe Dankbarkeit und bauen eine sichere Bindung zur Natur auf. Mit dieser Liebe zur Natur im Herzen, werden die Kinder befähigt, ihr “Handeln im Hinblick auf Natur- und Umweltschutz und vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen zu überdenken” und im Sinne einer nachhaltigen Lebensgestaltung aktiv zu werden. Die verinnerlichten naturbewahrenden Anschauungen, Einstellungen und Verhaltensweisen führen auch zu einer “Identifikation mit der eigenen Heimat” und sorgen so für das “Bemühen um den Erwerb und Erhalt von Sprache, Traditionen und Brauchtümern”. Mit dieser Gestaltungskompetenz im Sinne des Konzeptes für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE-Konzept) ausgestattet, ist es den Schülern nicht nur möglich, kompetente und reflektierte Entscheidungen für ihr eigenes Handeln zu treffen, sondern sie können sich auch auf gesellschaftlicher und politischer Ebene partizipatorisch für den Erhalt und den Schutz der Natur und ihrer natürlichen Ressourcen einbringen.
Persönlichkeitsentwicklung /-entfaltung / Selbstkompetenz
Hand in Hand mit der Entwicklung einer Naturverbundenheit geht die Verbundenheit mit sich selbst. Sowohl die Wildnispädagogik als auch der Offene Unterricht schärfen den Blick der Kinder auf ihre ureigensten Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche und Ziele. An der FNSR wird das Recht auf “Freiheit und individuelle Entfaltung im Sinne einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung gemäß den obersten Bildungszielen Bayerns gelebt.” Basis für die ethisch-moralische Werteentwicklung sind die an der FNSR von allen Menschen real erlebbaren Werte: “Aufgeschlossenheit, Achtsamkeit, Respekt, Würde, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit”, “Kreativität, Disziplin, Teamgeist, Empathie, Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit, Toleranz, Solidarität”, Authentizität, Dankbarkeit, Ehrlichkeit, Individualität, Integrität, Nächstenliebe, Selbstbestimmtheit, Verantwortung, Vertrauen, Verbindlichkeit, Verlässlichkeit, “Gleichwürdigkeit”.
Ziel der schulischen Entwicklung an der FNSR sind selbständige, verantwortungsvolle und reflektiert handelnde Persönlichkeiten, die selbstverantwortlich Urteilen und Handeln. Die Schüler vertreten ihre Meinung, sind diskussionsfreudig und wissen um ihre Selbstwirksamkeit. Gleichzeitig sind sie resilient, konfliktfähig und kompromissbereit. Schüler der FNSR sind aufgeschlossen für Neues, kreativ und haben Freude am lebenslangen Lernen.
Gemeinschaftssinn / Sozialkompetenz
An der FNSR erleben die Schüler, dass sie in ihrer ganz eigenen Individualität ein wertgeschätztes, gleichwürdiges und wichtiges Mitglied der Gemeinschaft sind. So wird den Kindern das Grundbedürfnis, sich innerhalb einer klar definierbaren Gruppe akzeptiert zu fühlen, erfüllt. Dieses soziale Zugehörigkeitsgefühl - das Gefühl, dass das Kind um seiner Selbst willen, akzeptiert und gebraucht wird und mit anderen verbunden ist - ist die Grundlage für die Entfaltung seines vollen Potentials. Nur durch dieses soziale Zugehörigkeitsgefühl, richtet der Mensch sein Streben darauf, zum Wohle der Gemeinschaft beizutragen. Fehlt das Gefühl der Akzeptanz und Zugehörigkeit zur Gruppe, dann fühlt er sich unsicher und ängstlich und hat “Schwierigkeiten, konstruktiv beizutragen und seine Lebensaufgaben befriedigend zu lösen.”
An der FNSR erleben die Kinder, wie ein “friedvolles Zusammenleben” gelingt, lernen von Herzen zu sprechen und zuzuhören und “entwickeln eigene demokratische Wertvorstellungen und Einstellungen”.
Durch die an der FNSR praktizierte Sozialerziehung durch die Gemeinschaft lernen die Kinder, ihre Meinung zu vertreten, auf Sachebene zu argumentieren, eigene Bedürfnisse gegen die der Anderen zu vertreten oder zurückzustellen, Kompromisse zu schließen und Konflikte gemeinsam zu lösen. Sie erleben ihre Selbstwirksamkeit in der Gruppe und sind bereit, verantwortungsbewusst für ein größeres Ganzes mitzuwirken. Das Erleben dieses Zusammengehörigkeitsgefühls und der Selbstverständlichkeit von demokratischer Partizipation an der FNSR, befähigt die Kinder, sich auch künftig in Gemeinschaften - sowohl in regionalen als auch globalen Zusammenhängen - aktiv einzubringen.